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Mit "Angel Dust" der Vorabveröffentlichung zu "The Keys" hat Matt John bereits angekündigt, wohin es mit frischem Wind geht und welche verborgenen Sounds noch in ihm schlummern.
Was allerdings am 27.Mai auf Cocoon erscheint, ist ein Album mit dem so sicherlich keiner gerechnet hat. Matt John bringt mit seinem Machwerk die angestaubten und standardisierten Produktionsgewohnheiten wohltuend durcheinander. The Keys ist ganz klar etwas ganz anderes, als die meisten Alben. Ja, und während selbst DJ Kozes hoch gefeiertes Album Amydala noch im Trend der Zeit mitgeschwommen ist, gelten für die Tracks auf The Keys absolut keine Regeln mehr. Disharmonische Harmonien, treibende Beats, jazzige Elemente werden hier verspult und Vocals versetzt, die einem ein Lächeln ins Gesicht werfen. Dabei nimmt Matt John kein Blatt vor den Mund und spricht die Dinge so aus, wie sie sind und selbst vor alten Textfetzen von Depeche Mode macht er keinen Halt - und gebraucht sie für seine Zwecke. Allerdings, wer sich dabei so geschickt anstellt, der darf das auch.

Matt Johns Album ist von seinem Sound damit so weit weg vom weichgespülten Deep House Sound, hier dürfen die Tracks noch so sein, wie sie aus dem Gefühl entstehen und müssen sich nicht bestehenden Trends unterordnen. Denn gerade diese Eigenschaft der Tracks macht dieses Album damit so kreativ und The Keys damit als Werk für mich mich zu einem ganz großen Wurf von Matt John. Solche Tracks bekommt man schließlich nicht alle Tage zu hören, genauso wenig wie man sicherlich nicht alle Tage das Angebot, ein eigenes Album auf Cocoon zu veröffentlichen, bekommt. Doch Matt John, als einer der auffälligsten Produzenten im Geschehen, hat sich mit seinen eingängigen Tracks dieses Release mehr als verdient. Denn das was hier entstanden ist, ist eindeutig mehr als nur ein weiteres glänzendes Album auf dem Major Label für elektronische Musik. Diese Werk hat so viel mehr und ist mich jetzt schon ein Album, welches uns noch so einige Jahre begleiten wird. Kurz gesagt, Matt Johns Album ist so ziemlich das kreativste, was ich in letzten Jahren gehört habe.

Frisch, frech, einzigartig und ohne Rücksicht auf Verluste missachtet er bestehende Trends und Hypes, und tatsächlich könnte dieses Album eine ganz neue Trendwende in der vom Pop-lastigen Deep House verseuchten elektronischen Musik auslösen. Selbst das von DJ Koze hoch gefeierte Album Amydala reicht da nicht an die Qualitäten dieses Albums, das für mich ganz einfach gesagt neue Maßstäbe setzt. Wenn Matt John dabei wie schon erwähnt Teile von Depache Mode Texten nimmt und sie zerpflückt, um sie zu einer tief treibenden, verpeilten Nummer zu formen, dann darf er das, weil so cool wie er das macht, kann es kein anderer. Matt John der kann es eben, man denke da nur an Hymnen wie Olga Dancekowski, die auch nach Wochen einfach nicht aus dem Kopf gingen. Ich jedenfalls musste bei jedem Track immer ein kleines Stück lauter machen, weil mich bei jedem Track dann doch immer wieder von Track zu Track das Gefühl erwischte, bei dem man dachte: „Oh Gott ist das geil“.

The Keys ist außerdem so ziemlich das unkommerziellste Release, was das Major Label für elektronische Musik in den letzten Jahren veröffentlicht hat und vielleicht auch der Weg zurück in die Herzen einer Subkultur.

Fazit: Wenn ich könnte würde ich dem Album 6 von 5 Punkten geben, ein Album was nicht jeder verstehen wird - aber diejenigen, die sich dem Sound öffnen können, werden dieses Album lieben.





Artist: Matt John
Title: The Keys LP
Label: Cocoon Recordings
Release: 27th May 2013
Cat No: Corcd034


Track list
CD1

1. Interview PT1
2. Angels Dust
3. Monogramm
4. The River feat. Marc Lorbeer
5. Ocean Inside
6. My Pocket
7. The Keys
8. Britz Wind
9. The Surf Owl
10. Today
11. Froydish


LP (Vinyl pack incl. the CD too)

A2: Ocean Inside
B1: The River feat. Marc Lorbeer
B2: Monogramm
C1: My Pocket
D1: The Keys
D2: Froydish